Aikido für Kids

Kontakt: PD Dr. Wolfgang Nitz
Wolfgang.nitz@fen-net.de
Tel.: 09132-63310
Mobil.: 0176-86366559

Montag 17:30 – 19:00 Aikido für Kids (SAG-Aikido) (8-12 Jahre)
Turnhalle der Grundschule Frauenaurach, Keplerstr. 1.

Anmeldung per E-Mail erwünscht (wolfgang.nitz@fen-net.de) aber nicht zwingend. Wir freuen uns auf „Neugierige“.
Trainingskonzept für die SAG-Aikido

Aikido steht für „in Harmonie aber konsequent seinen Weg gehen“. Harmonie bedeutet dabei, dass man auf seinem Weg nach Möglichkeit niemanden verletzt oder demütigt. Aikido-Techniken sind für den Fall gedacht, dass man sich auch bei körperlicher Gewalt zu wehren weiß. An erster Stelle steht aber die Gewaltvermeidung. Ein respektvoller Umgang miteinander, ist schon einmal eine gute Voraussetzung, keine Prügel angedroht zu bekommen. Unser Aikido-Training hat drei Zielsetzungen:

  1. Unterstützung der Entwicklung der Sozialkompetenz
  2. Stimulierung der neuromuskulären Entwicklung
  3. Erlernen und kultivieren von Verteidigungstechniken (Aikido)

SAG-Aikido

SAG steht für Sport-Arbeitsgemeinschaft. Der TSV1891 hat eine Sportarbeitsgemeinschaft mit der Grundschule Frauenaurach. Die Teilnahme an einer solchen, vom BLSV geförderten SAG, ist für die Schüler der Grundschule kostenlos.

Der Trainingsablauf folgt immer dem gleichen Ritual:

  • Begrüßung – hier und jetzt –
  • Warmlaufen und Aufwärmen: Übungen, die leichte Muskelaktionen und Koordinationsübungen zum Ziel haben – oder ein erstes Austoben ermöglichen.
  • Ein Spiel – zur neuromuskulären Stimulierung, zur Steigerung der Sozialkompetenz oder einfach zur Entspannung.
  • Die „Nesumi“-Runde: Jedes Kind soll zu Wort kommen und sich vom Toben erholen. Nesumi ist japanisch und heißt auf Deutsch „Mäuschen“. Wer an der Reihe ist und Nesumi in den Händen hält, der darf reden und alle Anderen müssen schweigend zuhören (was fast nie gelingt – aber man bemüht sich).
  • Ein Spiel: Es gibt eine Vielzahl von Spielen mit unterschiedlicher Zielsetzung – Austoben, Kennenlernen, Einzelkampf, Teamwork, Geschicklichkeit, Kraft, Ausdauer oder Vertrauen. Sie werden situationsangepasst gewählt.
  • Techniken: Das Technikprogramm wird entsprechend dem Stand der Gruppe gestaltet. Daher ist es von Vorteil, wenn man direkt nach den Schulferien einsteigt. Das Technikprogramm beginnt mit der Fallschule und einfachen Übungen zum Gleichgewichtbrechen. Im Stand lassen sich zu diesem Zeitpunkt einfache Ausweich- und Befreiungsübungen des Aikido trainieren. Ist die Fallschule beherrscht, so geht es zu den drei Wurftechniken Kokyo Nage, Tenchi Nage und Irimi Nage des Aikido. Die Hebelwürfe des Aikido werden nur im Fortgeschrittenen- bzw. Erwachsenentraining geübt.
    Je nach Gruppendisziplin und Verantwortungsbewusstsein, werden auch die Waffentechniken des Aikido trainiert: Der Umgang mit dem Stock.
  • Abwärmen … über ein passendes Spiel.
  • Verabschiedung – in der Regel in Kombination mit der Klangschale („Herunterkommen“)

 

Wie in den meisten Budo-Sportarten, dokumentiert die Farbe des Gürtels den Stand des Schülers. Nach mindestens 12 Trainingseinheiten besteht die Möglichkeit zur ersten Gürtelprüfung. Jede weitere Gürtelprüfung kann dann nach jeweils weiteren 20/25 Trainingseinheiten abgelegt werden. Es besteht kein Zwang, eine Gürtelprüfung zu machen. Zur Prüfung muss ein Judo/Aikido/Karate-Anzug getragen werden (weiß).

Schule heißt auf Japanisch Dojo. Es gelten fünf Dojo-Regeln im Training.

  1. Pünktlichkeit – es ist unhöflich, den Trainingsablauf durch zu spätes Erscheinen zu stören.
  2. Sauberkeit – es ist unhöflich, stinkend und mit ungewaschenen Füssen die Matte zu betreten.
  3. Disziplin – es ist unhöflich, andere Schüler durch Späße und Schwätzen am Üben zu hindern.
  4. Verantwortung – jeder Schüler hat sich verantwortungsvoll zu verhalten, und soll andere und sich selber nicht verletzen.
  5. Respekt – nicht nur seinem Lehrer gegenüber soll man Respekt entgegenbringen, auch seinen Mitschülern gebührt angemessener Respekt (Schimpfwörter und demütigende Spitznamen werden geahndet).

Als Konsequenz für die Verletzung einer Dojo-Regel wird die Trainingseinheit nur noch zur Hälfte anerkannt. Bei zwei Verstößen im gleichen Training zählt die Trainingseinheit nur noch ein Viertel, bei drei nur noch ein Achtel.
Bei mehr als 25 Verstößen bis zu den Ferien (zurücksetzen der Punkteliste) erfolgt ein Ausschluss aus der SAG. Der Ausschluss kann durch eine demokratische Entscheidung der Mitschüler einmalig rückgängig gemacht werden („last chance“).

Von dem Schüler wird verlangt, dass er auch außerhalb des Trainings die Etikette der Samurai bewahrt und auf Provokationen und Demütigungen verhältnismäßig reagiert.

Prinzip der Gewaltvermeidung bzw. Verteidigung:

  • Aufmerksamkeit: Man kann sich nur gegen einen Angriff verteidigen, den man kommen sieht.
  • Respekt: Geht man respektvoll und höflich miteinander um, so entfällt schon einmal ein potentieller Grund für eine körperliche Auseinandersetzung.
    Artikulation: Unsere Sprache ist unsere stärkste Waffe. Dabei gilt die 55/30/15-Regel: Die Wirkung unserer Worte beruht zu 55% auf unserer Gestik und Mimik, zu 30% auf Stimme und Tonfall (nicht Lautstärke) und nur zu 15% auf der Wortwahl.
  • Technik: Wenn wir uns körperlich zu verteidigen wissen, sind wir auch selbstbewusster in unserer Rhetorik
  • Verantwortung:    Unser Körper ist uns nur geliehen. Wir müssen sowohl mit unserem Körper, als auch mit dem Körper unserer Trainingspartner verantwortungsvoll umgehen – und in jedem Fall Verletzungen  vermeiden – sowohl physische, als auch psychische.